Was ist Fate Core?

Fate Core ist ein Universal-System, das von Evil Hat Productions im Jahr 2013 veröffentlicht wurde. Eine deutsche Version wurde 2015 vom Uhrwerk-Verlag veröffentlicht.

Die Regeln basieren auf dem FUDGE-Rollenspiel von Grey Ghost Press Inc., das von Ann Dupuis und Steffan O’Sullivan 1995 als Universal-System entwickelt und veröffentlicht wurde.

Über mehrere Iterationen und Ausgaben wurde daraus FATE und schließlich Fate Core (die 4. Edition von FATE).

Die beste Quelle für Informationen rund um das Spiel in Deutschland ist die Website FATErpg.de.

Dort befindet sich auch eine Download-Version des Regelwerks unter https://faterpg.de/downloads/fate-core-downloads.

Grundlagen der Regeln

In Fate Core haben Charaktere keine Attribute, sondern Aspekte. Diese beschreiben bestimmte Eigenschaften, Persönlichkeitsmerkmale oder Fähigkeiten des Charakters. So könnte ein Aspekt „Mächtige Kriegerin“ oder „Hinterlistiger Zauberer“ sein. Jeder Aspekt kann dabei sowohl für Boni eingesetzt werden als auch durch die Spielleitung „gereizt“, also gegen den Charakter eingesetzt werden. Ein Charakter in Fate Core hat ein Konzept (den wichtigsten Aspekt überhaupt) und ein Dilemma (der normalerweise vor allem gegen ihn eingesetzt werden kann) sowie drei weitere Aspekte, die den Charakter näher beschreiben.

Darüber hinaus hat ein Charakter Fertigkeiten in einer „Pyramide“: vier mit +1, drei mit +2, zwei mit +3 und einen mit +4. Alle anderen Fertigkeiten beherrscht ein Charakter mit +0.

Um nun festzustellen, ob eine Aktion gelingt, würfelt man mit vier sogenannten Fate-Würfeln, die auf ihren sechs Seiten jeweils zweimal +, zweimal und zweimal nichts zeigen. Diese werden zusammen geworfen und gegeneinander aufgerechnet, so dass man ein Ergebnis von -4 bis +4 erzielt. Dazu wird der Wert einer Fertigkeit addiert, um das endgültige Ergebnis zu erhalten.

Aspekte können zusätzlich eingesetzt werden, um sich einen Bonus zu verschaffen. Darüber hinaus gibt es noch Stunts. Dies sind besondere Ausprägungen von Fähigkeiten, die einem Charakter in bestimmten Situationen besondere Möglichkeiten im Spiel verleihen. Für ihren Einsatz benötigt man allerdings Fate-Punkte, die man im Spiel gewinnen kann (zum Beispiel, indem man das Reizen eines Aspekts akzeptiert).

Kommt es zu Konflikten oder gefährlichen Situationen, wird physischer und psychischer Schaden zunächst über einen körperlichen und geistigen Stressbalken in Form von mehreren Kästchen abgehandelt. Kann hier nichts mehr eingetragen werden, erleidet der Charakter leichte, mittlere und schwere Konsequenzen (dies kann von Verstauchungen und zeitweiser Verwirrung bis zu schweren Verletzungen und Wahnsinn reichen).

All dies wird recht abstrakt abgehandelt und erfordert die Mitarbeit aller Personen am Tisch, um zu funktionieren. Wann genau ein Aspekt oder eine Fertigkeit genutzt werden kann oder wie genau sich eine Konsequenz darstellt, entscheiden die Spielenden am Tisch gemeinsam.

Kein Spiel für Leute also, die auf einer detaillierten Simulation des gespielten Geschehens bestehen.

Warum Fate Core?

Mir war von vorneherein klar, vor allem nach den Erfahrungen, die ich bei der Entwicklung des Regelwerks für das Bäronomicon gemacht hatte, dass ich für die Entwicklung von Seiner Majestät Ætherschiff ein bestehendes Regelwerk einsetzen wollte.

Das Wichtigste war dabei, dass es sich um ein frei benutzbares Regelwerk handeln musste, falls ich mich irgendwann entschließen sollte, das ganze Projekt zu publizieren.

Darüber hinaus sollte es möglich sein, schnell und ohne große regeltechnische Vorarbeit in das eigentliche Spiel zu starten und die notwendigen Regelelemente sozusagen im Verlauf der Proberunden zu entwickeln.

Nicht zuletzt brauchte ich ein Regelwerk, das sich eher auf eine erzählerische als eine kampf- oder simulations-orientierte Spielweise stützt, einfach, weil dies meiner eigenen Spielweise entgegen kommt. Nach Möglichkeit sollte es auch (gerade für die Zeit der Entwicklung) die Möglichkeit geben, dass die Spielenden selbst Fakten in der entstehenden Hintergrundwelt schaffen können.

All diese Anforderungen erfüllte Fate Core für mich, und so kam es dazu, dass es die Grundlage des Hintergrunds wurde.

Das heißt nicht, dass Seiner Majestät Ætherschiff notwendigerweise auf ewig mit Fate Core verbunden bleiben muss. Vielleicht stolpere ich irgendwann über ein neues Regelsystem, das meine Vorstellungen noch besser darstellen kann. Doch im Moment ist Fate Core gesetzt.

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